Unseren Plan, nach Schottland zu reisen erstellten wir im Vorjahr um Weihnachten herum. Meine Eltern hatten schon länger vor, nach Schottland zu reisen und wie der Zufall es so wollte, war zu der für uns perfekten Reisezeit auch noch der Baxter Loch Ness Marathon in Inverness. Also entschlossen meine Eltern, Frido und ich, gemeinsam einen Schottland-Trip zu machen.
Unser Flug ging von Basel/Mulhouse aus mit Easyjet direkt nach Edingburgh und wir zahlten 489€. Die ersten beiden Tage verbrachten wir dort in einer kleinen Wohnung am Stadtrand. Zu einem entspannten Ankommen zählte natürlich das Besichtigen von sämtlichen Touri-Spots wie beispielsweise den Johnnie Walker Shop in der Princes Street, das Edingburgh Castle, das Scott Monument oder das Grab des Hundes Bobby – der Treuste Hund Schottlands. Das Grab befindet sich auf dem Greyfriars Kirkyard, einem kleinen alten Friedhof, der allein schon wegen seiner Grabsteine einen Besuch wert ist.



Viele kleine Gassen in der Altstadt laden zudem zum schlendern ein und hier findet man auch kleine Geschäfte mit regional hergestellten Seifen, Cremes oder die sehr bekannten karierten Wollschals zu absolut akzeptablen Preisen. Die Harry Potter Fans sollten den kleinen und sehr verwinkelten Harry Potter Museums Laden in der 40 Victoria Street nicht auslassen! Hier gibt es einiges zu sehen und zu kaufen.



Nach all dem Trubel in der Hauptstadt, waren wir nicht traurig drum, Richtung Inverness aufzubrechen. Mit dem Mietwagen ging es in ca. 4 Stunden Richtung Loch Ness. Dort hatten wir über die Wettkampftage in der Nähe ein AirBnB auf einem Bauernhof gebucht. Trotz einiger Fahrten entlang des Sees Loch Ness, konnten wir kein Monster entdecken. Trotzdem lohnt sich der Ausblick, die tolle Natur und auf jeden Fall ein Stop in dem kleinen Whisky- und Gin Shop links neben dem Loch Ness Visitor Center und dem Souvenir Shop weiter hinten!



In Inverness besuchten wir natürlich die Marathonmesse, die ein paar kleine Stände zu bieten hatte. Die Stadt machte einen eher verschlafenen Eindruck und bot nicht sonderlich viele Aktivitäten oder Sehenswürdigkeiten an. Da merkt man, dass der Hype doch eher durch Loch Ness und die Suche nach Nessi kommt. Das Carbo-Loading vor den Läufen sah bei uns etwas wild aus. So gab es in einem empfohlenen Fish & Chips Laden (Comfort Foods Inverness) eine große Portion, fettig fritierten Fisch, mit Pommes und mit Avocado-Käse-Creme überbackene Tortillas.
Am 29. September fand unser Wettkampf statt. Für Frido und meinen Vater ging es früh morgens auf den Bus, um an das andere Ende von Loch Ness gebracht zu werden. Ich startete bei den 10km entlang des River Ness. Die ausführlichen Laufberichte findet ihr „HIER“ (coming soon).


Nach unseren Läufen machten wir uns auf den Weg zum etwas entspannteren Teil der Reise. So ging es mit dem Auto nach Ullapool (ca. 1.30 Std.) und mit der Fähre von dort aus in ca. 3 Stunden auf die Insel Lewis und Harris, nach Stornoway. Die Fahrt war halbwegs ruhig, sodass ich es auch mit einem sehr empfindlichen Magen und mit einem wilden Fährenfrühstück, bestehend aus Bohnen, Spiegelei, Hashbrowns, Pilzen, Speck und Fleischwurst bis auf die andere Seite schaffte. Augen auf! Im Meer sind immer wieder springende Delfine zu sehen!
Unsere Unterkunft, ein kleines Ferienhaus mit Aussicht auf den Fjord in Callanish auf der Insel Lewis war für die nächsten 5 Nächte unser zu Hause. Die Umgebung von Callanish ist besonders aufgrund der vielen Stein Kreise bekannt, ähnlich den Steinkreisen von Stonehenge. Gerade im Sonnenuntergang ergibt sich hier mit Blick auf das Meer eine mystische Stimmung.






Nachdem sich die Beine einen halben Tag ausruhen durften, ging es die nächsten 4 Tage die Insel Lewis & Harris entdecken. Mit dem Mietwagen ging es am ersten Tag ganz in den Norden, zum Butt of Lewis Lighthouse. Hier empfiehlt sich eine Wanderung ab dem Leuchtturm, über den Eoropie Beach bis nach Port of Ness. Ein Stop im kleinen Restaurant „The Breakwater“ ist absolut Pflicht und war für uns ein Geheimtip. Mit Blick auf das Meer gab es Fish and Chips und sogar einen Seeadler zu beobachten. Von dort aus ging es die „Hauptstraße“ entlang zurück zum Leuchtturm und man hatte eine ca. 11 Kilometer lange Runde abgeschlossen.



Aber nicht nur der hohe Norden, auch der tiefe Süden der Insel eignet sich hervorragend für Wanderungen. So ging es am nächsten Tag nach Northton, einem der südlichsten Punkte der Insel. Die Strecke gen Süden ging die meiste Zeit entlang der Küste mit einem unglaublichen Ausblick auf weiße Strände, friedlich grasende Schafe und blaues Meer. Absolutes Karibikfeeling da auch das Wetter mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein mitspielte. Für uns stand eine ca. 9 Kilometer lange Rundtour über den Ceapabhal an. Nach einem langen und sehr steilen Aufstieg (360 hm) wurden wir aber mit einer 360 Grad Aussicht auf die weißen Strände und grünen Hügel der Nachbarinseln belohnt. Am Startpunkt angekommen, gab es noch eine wohl verdiente heiße Schokolade im „Temple Harris“ der absolut empfehlenswert ist!



Da das Wetter langsam schlechter wurde, beschlossen wir an den letzten beiden Tagen neben dem Westen der Insel auch noch die bekannte Destillerie von Lewis & Harris zu besuchen. Unsere Wanderung im Westen der Insel startete auf dem Parkplatz beim Bernera Museum und ging von dort aus in einer ca. 10 Kilometer langen Runde bis zum Bosta Beach mit einer alten Flutglocke, dem Iron Age House und einem alten Friedhof. Anschließend über Tobson und viele Schäfchenwiesen zurück zum Parkplatz. Eine tolle Abschlusswanderung mit viel Natur und wieder der Möglichkeit, Adler zu sehen. Unser Programm am letzten Tag war dem Wetter entsprechend perfekt angepasst. In der Destillerie Isle of Harris in Tarbert buchten wir uns ein Tasting und verbrachten so den Vormittag. Sehr interessant war es für mich als Whisky-unwissende, mehr über den Herstellungsprozess und die Geschmäcker zu erfahren.



Während es für meine Eltern nun weiter ging auf die Isel of Skye, ging es für Frido und mich langsam wieder zurück. Mit der Fähre von Stornoway nach Ullapool, einem wohlbekommenden Frühstück und springenden Delfinen verabschiedete sich die Insel von uns. Mit dem Bus fuhren wir von Ullapool nach Inverness, holten dort unseren Mietwagen ab und fuhren entlang der Speyside Malt Whisky Route für eine Nacht nach Drummuir. Nach Besuchen in Glen Moray, Glenfiddich, Ben Romach, Strathisla, Glen Grant und vielen anderen Destillerien ging es am nächsten Tag mit einem Stop in der Aberlou Destillerie für zwei Nächte in den Nationalpark nach Aviemore. Trotz Regen und dichtem Nebel bewanderten wir noch den Ben Macdui, konnten aber leider kein bisschen der wohl atemberaubenden Aussicht genießen.



Diese bekamen wir erst abends als die Polarlicht-Wahrscheinlichkeit immer mehr stieg. Und an diesem Abend hatten wir besonders viel Glück! Aviemore scheint im Winter ein beliebter Ski-Anlaufpunkt zu sein. Im Herbst wirkte es etwas kalt, nachts mit Harry Potter im Hinterkopf auch echt etwas unheimlich. Nur die Destillerie Kinrara können wir empfehlen! Tolles Design und sehr freundliches Personal!



Ein wunderschönes Ende einer tollen Reise. Am vorletzten Tag ging es über die höchst gelegene Destillerie Dalwhinnie und einem Whisky-Schokoladen-Tasting zurück nach Edingburgh, wo wir den Mietwagen abgeben konnten und nochmal durch die Straßen schlenderten. Für uns ein toller Aktivurlaub mit dem gewissen Genuss-Faktor!


